Denkmäler
Burg der Herzöge von Masowien
Die Burg in Ciechanów (auch das Schloss der Herzöge von Masowien) ist eine großteils erhaltene bzw. teilweise wiederaufgebaute Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Stadt Ciechanów im gleichnamigen Landkreis der polnischen Woiwodschaft Maswoien und wird heute als Museum sowie zu Veranstaltungen genutzt. Die gotische Burg steht auf einem rechteckigen Grundriss (48 m x 57 m groβ). Vermutlich begann der Herzog Siemowit II. 1344 mit dem Bau der Burg. Unter seinem Sohn Siemowit III. wurde weitergebaut. Die Burg liegt am östlichen Stadtrand auf dem sumpfigen Ufer –gebiet des Flusses Łydynia. Nach der ersten Bauphase (bis zum 15. Jahrhundert) waren die Umfassungsmauern nur etwa 5 Meter hoch. Die Burg war von einem Wassergraben umgeben, der auf der Südseite von einer feststehenden Holzbrücke zum damaligen Eingangstor zwischen den Türmen überquert werden konnte. Nachdem später wegen Staumaßnahmen an Flüssen in der Umgebung der Wasserspiegel stieg, musste der Innenhof der Burg um 1,5 Meter erhöht werden. Der alte Eingang wurde zugeschüttet und an der Westseite errichtete man ein höher stehendes Tor. Im Rahmen der Hofanhebung wurden auch die Außenmauern (auf bis zu 10 Metern) und Türme sukzessive erhöht.
Fertiggestellt wurde die Anlage etwa um 1430 unter Herzog Janusz I. Die Burg wurde komplett neu angelegt und basiert nicht auf Vorgängerbauten. Nach dem Tode des kinderlosen Janusz III. fiel die Burg im 16. Jahrhundert an Königin Bona, die Witwe von König Zygmunt I. Unter ihr wurde etwa 1550 das vormals schlichte Wohngebäude in eine aufwändig ausgestattete Residenz umgebaut. Bereits kurze Zeit nach dem Tode der Königin wurde die Burg nicht mehr ausreichend unterhalten. In den Jahren 1657 und 1708 zerstörten im Rahmen der beiden Nordischen Kriege schwedische Truppen die Anlage teilweise. Während der preußischen Besetzung nach der dritten Teilung Polens wurde sie noch einmal beschädigt. Ab Ende des 18. Jahrhunderts diente sie als Steinbruch zum Bau von Gebäuden in der Ortschaft. In der Kriegszeit begann eine teilweise Rekonstruktion. Die Burg besteht aus einer Umfassungsmauer, deren Südseite mit zwei runden Ecktürmen versehen ist. Im ostwärtigen Turm befand sich ein Gefängnis, im westlichen Turm die Waffenkammern. Im Jahr 2004 rekonstruierte man das alte Eingangstor, das sich von der Südseite der Burg befand. In der Burg befindet sich eine Zweigstelle des Museums des Adels von Masowien aus Ciechanów. Beide Türme sowie der Laufgang auf der verbindenden Mauer sind zugänglich. Es werden vor allem historische Waffen ausgestellt. Während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg war die Burg Schauplatz öffentlicher Hinrichtungen. Am 17. Dezember 1942 wurden vier Soldaten der polnischen Heimatarmee gehängt. Ein Denkmal auf dem Hof der Burg erinnert an diesen Tag. Für viele polnische Künstler diente die Ruine der Burg von Ciechanów als künstlerische Inspiration. Die Schriftsteller Zygmunt Krasiński, Hipolit Gawarecki, Stefan Żeromski, Bolesław Prus, Henryk Sienkiewicz und Maria Konopnicka behandelten sie in ihren Werken.
Rathaus
Das Rathaus befindet sich im nördlichen Teil des Marktplatzes, im Zentrum von Ciechanów. Es wurde im Jahre 1844 nach dem Projekt des italienischen Architekten Henryk Marconie (geb. 1792 – gest. 1863) im neugotischen Stil erbaut. Das Gebäude steht auf einem rechteckigen Grundriss. Die Hauptfassade ist mit einem vierseitigen Turm versehen. Vieleckige Pfeiler, spitzbogenförmige Fenster, ein Sims mit neugotischen Arkaden, ein mit Blech gedecktes viersteiliges Dach heben die meisterhafte Baukunst des Gebäudes hervor. Das Rathaus bildet ein prächtiges architektonisches Element im Stadtpanorama und stellt durch seine Leichtigkeit und eigentümliche Anmut für Einwohner und Besucher einen groβen Anreiz dar.
Die Pfarrkirche
Die St. – Josefkirche entstand im 14. Jahrhundert im gotischen Stil und bildet das sakrale Aushängeschild unserer Stadt. In der Kirche gibt es zahlreiche historische Gedenkstätten, Gedenktafeln und Grabschriften. In der Umgebung der Kirche befand sich der Friedhof aus dem 14. Jh. Im Laufe der Jahrhunderte lief die Kirche vielfältige und stürmische Geschichte durch. Mehrmals war sie ausgeraubt und profaniert. Schwedische Kriege und französische Armee zerstörten die Kirche völlig. Mit 1821 begann die Renovierung der Kirche. 1876 – 1878 führte man Wiederherstellungsarbeiten aus, und erst in Jahren 1913 – 1920 wurde die Grunderneuerung nach dem Projekt des Architekten Stefan Schyller durchgeführt. Nach der Kriegszeit brauchte die Kirche nächste Renovierung (1946 – 1954). Trotz vieler Zerstörungen bleibt die Josefkirche weiterhin ein gut erhaltenes Bauwerk im gotischen Stil. Die Kirche steht auf einem Grundriss eines Kreuzes. Zum Aufbauen nutzte man Ziegel und Findlinge. Ein charakteristisches Merkmal des dreischiffigen Gebäudes ist die Differenz der Höhe zwischen dem Hauptschiff und den Seitenschiffen. Im Innenraum bleiben viele wertvolle Gegenstände erhalten: das Kreuz aus Holz aus dem 16. Jh., zwei Weihwasserbecken aus Granit (sie stammen vermutlich aus dem 14. Jh.), ein Kruzifix aus der ersten Hälfte des 17. Jh., ein Grabmal von Stanisław Szczużyński und ein Flachrelief, das einen bewaffneten Ritter in originaler Gröβe darstellt.
Der Glockenturm auf dem Pfarrberg
Der alte Glockenturm aus Holz stammt aus dem 17. Jh. Im Jahre 1889 wurde er durch den neugotischen Turm ersetzt. Das Bauwerk zeichnet sich durch die viereckige Form, kreisförmige Dias und abstehende Spitzen aus. Der Glockenturm wurde als Denkmal anerkannt.
Die Klosterkirche
Die Klosterkirche ist eine gotische Kirche, heute die Kirche der allerseligsten Jungfrau Maria, die St. – Tekla – Pfarrei (die Augustiańska – Str. 3). Im 14. Jh. wurde die Sankt – Martin – Kirche von Siemowit und seiner Frau Eufemia, ursprünglich als die Kirche für den Augustinerorden gebaut. 1353 steckte Kazimierz I. ein Gebiet ab, wo man die Kirche und das Kloster bauen konnte. Nach dem Januaraufstand wurde der Augustinerorden aufgehoben. Die Kirche wurde vielmals zerstört. Beim letzten Wiederaufbau wurden die Seitenschiffe damals abgerissen und die Arkaden zugemauert, sowie das gotische Gewölbe wurde entfernt. Die spitzbogigen Fenster wurden durch rechteckige Formen ersetzt. Die heute vorhandene Polychromie wurde 1920 durch Władysław Drapiewski geschaffen. Im Innenraum der Kirche befinden sich zahlreiche wertvolle Erinnerungsstücke z.B.: der Hauptaltar aus der Barockzeit, Pietá aus dem 18. Jh., ein Kruzifix aus dem 16. Jh., die 7 – stimmige Orgel aus dem 18. Jh., die barocke Kanzel. In der Krypta der Kirche liegen die Überreste der Ordensbrüder begraben.
Das Glockenturm – Tor
Am Eingang zur St. – Tekla – Kirche befindet sich das neugotische Glockenturm – Tor aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. Es besitzt drei spitzbogige Arkaden und spitzige Türmchen. Das Tor begeistert mit seiner Anmut und der architektonischen Kunst.
Das Jugendstilhaus von Brudniccy
Das Mietshaus entstand im Jahre 1912 und wurde zu einem der schönsten Gebäuden in Ciechanów. Es steht unter Denkmalschutz.
Der Pfarrfriedhof
Das ist der älteste Friedhof, auf dem Verstorbene ab 1828 beerdigt worden sind. Bis heute befinden sich zahlreiche Gräber der Aufständischen, der ehrenamtlichen Aktivisten und der Revolutionären. Die Gräber der Gefallenen und Ermordeten während der beiden Kriege sind auch errichtet worden. Der Friedhof, sein Tor und seine Einzäunung besitzen einen historischen Wert und sind denkmalgeschützt.
Ziegelei – Schornstein
Das Bauwerk steht im Stadtviertel „Bloki“. Der Schornstein ist ein Überrest des alten Industriebetriebes – Ziegelei. Der Herstellungsprozeβ in der Ziegelei dauerte bis in die 70er Jahre. Das angrenzende Gelände, das reich an gutem Lehm war, hat die nötigen Rohstoffe geliefert. An der Ausgrabungsstätte befinden sich heute zwei groβe Lehmgruben, die derzeit Wasserbecken sind. Wegen der Erschöpfung von Lehmschichten ist die Ziegelei geschlossen worden. Der Schornstein wurde als bedeutendes Industriedenkmal von Ciechanów anerkannt.
LITERATURVERZEICHNIS:
1. Bartołd Robert, Przewodnik po ziemi ciechanowskiej, Ciechanów 1974.
2. Ciechanów na przełomie XIX i XX wieku. Katalog wystawy, Ciechanów 1999.
3. Katalog zabytków sztuki w Polsce. Ciechanów i okolice, tom X, zeszyt I, Warsaw 1977.
4. Kociszewski Aleksander, Ciechanów i okolice, Warsaw 1980.
5. Kociszewski Aleksander, Zamek Książąt Mazowieckich, Ciechanów 1978.
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